Unter "Umschulen" verstehen wir im Allgemeinen den Einsatz der nicht-dominanten Hand mit dem Ziel, diese zur dominanten Hand werden zu lassen. Das bedeutet, dass linkshändige Kinder dazu gezwungen oder konditioniert werden die rechte Hand zum Malen, Schreiben, Essen und Trinken und anderen Tätigkeiten zu benutzen.
Die Wege zur Umschulung sind vielfältig. Oft ist es eine gut gemeinte Absicht der Großeltern, dass das Kind doch richtig, "normal" erzogen werden soll, weil die Geräte im späteren Leben für Rechtshänder sind. Sie sind oft noch der Meinung, dass "dieses linkshändige" abgewöhnt werden sollte.
Auch Unkenntnis über das richtige Anbieten von Gegenständen (Löffel, Spielzeug, Stiften u.s.w.) reicht bei einigen Kindern aus, um sie unbemerkt umzuschulen. Manchmal sind es auch Füller oder Spielzeuge, die nicht für Linkshänder geeignet sind, die Kinder dazu veranlassen, die andere Hand zu benutzen.
Der falsche Sitzplatz in der Schule war der Grund für ein Mädchen, warum sie lieber die rechte Hand zum Schreiben benutzen wollte. Ihr Arm und der Arm ihres Nachbarn stießen ständig zusammen und das störte.
Eine häufige Ursache der Umschulung ist aber wohl das Nachahmungsmodell. Kinder unter drei Jahren lernen unbewusst durch Nachahmung. Wenn beide Eltern aber Rechtshänder sind steht kein Modell für den kleinen Linkshänder zur Verfügung.
Durch die Umschulung kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen.
Um dies zu vermeiden sollte Eltern von Anfang an genau beobachten mit welcher Hand ihr Baby zugreift, nuckelt, Tiere streichelt oder andere spontane Tätigkeiten ausführt.
Eine Förderung des Kindes durch die Bereitstellung von Materialien, die seine Händigkeit unterstützen ist Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung des Kindes. So können spätere psychische oder physische Probleme vermieden werden.